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Regio-Verkehrsverbund Freiburg muss Tarife anpassen – Stammkundinnen und -kunden nicht betroffen

| VAG Meldung

Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) hat in einer außerordentlichen Aufsichtsrats-Sitzung eine Tarifanpassung zum 1. März 2023 beschlossen.

Beim Verbund rechnet man mit einer Einnahmensteigerung von knapp 6,5 %, was nach eigenen Angaben deutlich unter der tatsächlichen Kostenentwicklung liegt. „Unsere Verkehrsunternehmen stehen aufgrund massiver Kostensteigerungen in allen Bereichen mit dem Rücken zur Wand. Personalkosten und vor allem die Energiepreise sind die Treiber dieser Entwicklung “, erklärt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF die Dringlichkeit der Maßnahme. „Die Unternehmen im Verbund haben Sorge, dass sie unter den aktuellen Bedingungen nicht alle ihre Verkehre aufrechterhalten können. Dieses Worst-Case-Szenario wollen wir unter allen Umständen verhindern. Ohne zusätzliche Mittel der öffentlichen Hand bleibt uns nichts anderes übrig, als die Preise anzuheben.“, sagt VAG-Vorstand Oliver Benz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Verbundes ist.

Gelder der regionalen Aufgabenträger sollen für Angebotsausbau eingesetzt werden

Auch die regionalen Aufgabenträger – die Stadt Freiburg sowie die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald – sehen keine Möglichkeit, weitere Mittel, über den vertraglich vereinbarten Tarifzuschuss von 9,6 Mio. Euro pro Jahr hinaus, zur Verfügung zu stellen.  „Unsere Finanzmittel sind fest eingeplant für den Ausbau des Angebots in der Fläche, im Ballungsraum und insbesondere auch im Stadt-Umland-Verkehr. Wir wollen als Region den Nahverkehr weiter mutig voranbringen, aber auch unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt“, sagt Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, Vorsitzender des Zweckverbands Regio-Nahverkehr (ZRF).

Treue Fahrgäste nicht betroffen von Preisanpassung

¾ der Kundinnen und Kunden im Zeitkartenbereich sind heute mit einem RVF-Abo oder einer JahresKarte unterwegs. „Alle Kundinnen und Kunden mit einem Abonnement werden nicht von der Tarifanpassung betroffen sein“ erklärt Dorothee Koch. Im Gegenteil: sie werden im nächsten Jahr von günstigen landes- oder bundesweiten Fahrscheinen profitieren: zum März wird das RVF JugendTicketBW starten. Dieses gilt dann für Schülerinnen und Schüler und junge Menschen in ganz Baden-Württemberg und kostet im Abo lediglich 30,50 monatlich. Im nächsten Jahr soll es außerdem das „KlimaTicket“ für Erwachsene als persönliches Abo mit einer bundesweiten Gültigkeit zum Preis von voraussichtlich 49 Euro pro Monat geben. „Für unsere Stammkundinnen und -kunden gibt es im kommenden Jahr ein hervorragendes Angebot. Wir werden eine unbürokratische Lösung finden, wie aus einem bestehenden Erwachsenen-Abo oder SchülerAbo, wenn gewünscht, das Klimaticket-Abo oder das RVF JugendTicketBW wird. Diese Fahrgäste erhalten dadurch die Möglichkeit, mit dem Nahverkehr in ganz Baden-Württemberg oder sogar ganz Deutschland zu fahren und zahlen dabei noch deutlich weniger als heute.“, erklärt Koch. „Im Ergebnis entsteht so nochmals ein starker preislicher Anreiz für die regelmäßig Nutzung des ÖPNV und auch in ein Abo zu wechseln.“, ergänzt Oliver Benz.

Preisanpassung über alle Fahrscheinarten hinweg

Auf Grund der starken Kostensteigerung müssen sowohl die Zeitkarten als auch die Einzelfahrscheine angepasst werden. Die Einzelfahrscheine für Erwachsene werden um jeweils 20 Cent in den drei Preisstufen erhöht, der Einzelfahrschein in Preisstufe 1 kostet ab 1. März 2023 dann 2,70 Euro. Die 2x4-FahrtenKarte für Erwachsene wird sich auf 19,40 Euro in Preisstufe 1 erhöhen, statt bisher 18 Euro. In den anderen Preisstufen erfolgt ebenso eine Anpassung. Auch die TagesKarten sowie die Kurzstrecke werden preislich angepasst. Für alle gilt aber weiterhin der Digitalrabatt: wenn Fahrscheine per Smartphone gekauft werden in den Apps von RVF und VAG gibt es einen Nachlass.

Die einzeln zu kaufende RegioKarten werden auch teurer: die RegioKarte Basis – persönlich und an den Kalendermonat gebunden – wird sich um 6 Euro erhöhen und kostet künftig 68,50, die übertragbare RegioKarte wird künftig 74,50 (statt 68,00) Euro kosten. Die einzeln zu kaufende RegioKarte Schüler erhöht sich um 4,90 Euro auf 51,40 Euro. Wer sein ursprüngliches Abo der RegioKarte behalten will, bezahlt künftig 62,10 Euro (statt bisher 56,70) pro Monat. Das Abo der RegioKarte beinhaltet die Möglichkeit der Übertragbarkeit und die Mitnahme einer weiteren Person am Sonntag. Außerdem bietet das Abo viele Zusatznutzen, wie z.B. die 30-minütige kostenlose Nutzung von frelo. Die Jahreskarte, auch RegioKarte Jahr, wird 772 Euro gesamt kosten, also umgerechnet rund 64,33 Euro pro Monat.

Eine geplante Anpassung des SemesterTickets kann erst zum Wintersemester 2023/24 greifen. Ebenso werden die Preise für die Fahrt nach Mulhouse („DuAl“) angehoben. Auch hier gelten die neuen Tarife aufgrund der Vorgaben aus Frankreich erst ab 1.08.2023.

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