Zum Menü (Enter)Zum Inhalt (Enter)

Jahresbilanz 2018 VAG Freiburg: Auf dem Weg in die Zukunft

| VAG Meldung

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2018 zurück und ist weiterhin auf Wachstumskurs.

„Nicht nur die statistisch ermittelten Fahrgastzahlen sind in 2018 weiter gestiegen, auch die Erlöse waren 2018 höher als geplant. Mit der kontinuierlichen Angebotserweiterung und dem stetigen Netzausbau steigt jedoch auch die Kostenunterdeckung; so hat die VAG das Geschäftsjahr 2018 mit einem Jahresfehlbetrag von rund 20,17 Millionen Euro abgeschlossen - lag damit aber dennoch rund 3 Millionen Euro besser als geplant.“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz bei einem Mediengespräch anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz 2018. Vorstand Stephan Bartosch erläuterte: „Niemals in der Unternehmensgeschichte hat die VAG für die Fahrgäste und im Sinne der Stadtentwicklung so viel in den Ausbau und den Unterhalt des Stadtbahnnetzes investiert wie in den vergangenen Jahren. Diese hohen Investitionen – allein im Jahr 2018 lagen diese bei rund 18,7 Mio.€ - wirken sich auch 2018 deutlich in der Bilanz aus.“ Im Gegenzug ist das Leistungsangebot im Bereich der Stadtbahn dank des Streckenausbaus in den vergangenen 5 Jahren um rund 25 Prozent gewachsen.

Derzeit, so Benz, befinde sich die VAG auf dem Weg zu einer erweiterten strategischen Ausrichtung: „Wir bringen unsere Expertise als Verkehrsdienstleister ein, um die VAG mit einer digitalen und multimedialen Informations- und Vertriebsplattform für umweltfreundliche Verkehrsmittel weiterzuentwickeln.“
Als weitere wichtige Zukunftsaufgabe bezeichnet Bartosch das Thema Elektromobilität: „Mit der Straßenbahn bieten wir seit 1901 ein rein elektrisches Verkehrsmittel an. Im Jahre 2018 haben wir die grundsätzlichen Machbarkeits- und Umsetzungsstudien hinsichtlich der Nutzung von Elektrobussen in Freiburg abgeschlossen und zwei E-Busse und die entsprechende Ladeinfrastruktur für eine Pilotlinie beauftragt.“

Meilensteine 2018
Die VAG wird immer digitaler: Die seit Ende 2012 angebotene App „VAGmobil“ wurde schon mehr als 278.500 Mal heruntergeladen. Und sie wird auch eifrig genutzt. So wurden im Jahr 2018 alleine über mobile Endgeräte fast 57 Millionen Fahrplanauskünfte abgerufen. Das digitale Angebot wird dabei immer weiter ausgebaut. So wird bei der Erstellung von Wegeketten mit Echtzeitdaten gerechnet, sodass zum Beispiel auch Verspätungen angezeigt werden. Über die App ist auch erkennbar, ob die ausgewählten Verbindungen von Fahrzeugen mit Niederflureinstieg durchgeführt werden.

Zunehmend positioniert sich die VAG auch als Dienstleisterin multimodaler Mobilitätsangebote im Bereich des sogenannten Umweltverbundes und der Elektromobilität. Dies geschieht beispielsweise über eine weiter ausgebaute Zusammenarbeit mit IKEA. Neben E-Transportern werden nun zusammen mit IKEA und Lastenvelo auch elektrisch unterstützte Lastenvelos angeboten.

Das Jahr 2018 stand auch im Zeichen der Planung und Vorbereitung des neuen Liniennetzes mit der Stadtbahn Rotteckring.
Auch im Bereich der Umlandverkehre gab es Neuerungen – so wurde mit der Gemeinde Gundelfingen die Busandienung neu ausgerichtet und ein neuer Andienungsvertrag geschlossen.

Ein Kaufvertrag über 5 neue Stadtbahnfahrzeuge vom Typ Urbos 100 wurde am 6. Juni von den Vorständen der VAG und Vertretern des spanischen Herstellers „Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles“ (CAF) unterzeichnet. Die neuen Fahrzeuge, die ab Ende 2020 ausgeliefert werden, werden dann bei der VAG die letzten fünf verbliebenen reinen Hochflurfahrzeuge vom Typ „GT8K“ ersetzen. Der Vertrag beinhaltet auch eine Kaufoption über weitere 7 Urbos.
Leider mussten im Jahr 2018 viele Unfälle mit erheblichen Fahrzeugschäden gerade im Stadtbahnbereich verzeichnet werden. Entsprechend aufwendig mussten die Werkstattleistungen und auch die Fahrzeugverfügbarkeit disponiert werden und im Netz mussten vermehrt die Hochflurfahrzeuge eingesetzt werden. Bedingt durch teilweise längerfristige Reparaturen, sind die Auswirkungen auch noch im Jahr 2019 zu spüren.

Die Busflotte der VAG wurde durch die Beschaffung von drei Niederflurgelenkbussen des Typs Mercedes-Benz CITARO G mit der aktuellen Euro-6-Norm im Jahr 2018 verjüngt und umweltfreundlicher.

Wie bereits in den vergangenen Jahren so investierte die VAG auch 2018 in neue Stadtbahnstrecken und in den Unterhalt bestehender Schienenanlagen. Letzteres geschah beispielsweise durch einen Gleis- und Weichentausch im Bereich der Johanneskirche und entlang der Linie 2 Richtung Günterstal. Und natürlich war es der Bau der Stadtbahn Rotteckring der 2018 nahezu abgeschlossen werden konnte und im Dezember in der Freigabe der Kronenbrücke mündete.

Bei einigen kleineren Bauarbeiten wurde die Barrierefreiheit an Haltestellen verbessert. So geschehen beispielsweise durch den Einbau eines Leitsystems für Sehbehinderte an der Haltestelle „Stadttheater“. Die Haltestelle „Am Lindenwäldle“ (stadteinwärts) wurde insgesamt barrierefrei umgebaut.

Ihren zweiten Schwungradspeicher hat die VAG am 10. Dezember in Betrieb genommen. Diese Anlagen speichern Bremsenergie der Fahrzeuge und geben diese später wieder an beschleunigende Stadtbahnen ab. Die rund 420.000 Euro teure Anlage wurde mit 380.000 Euro durch das Klimaschutzprogramm der Stadt Freiburg gefördert und bringt eine jährliche Energieeinsparung von rund 250.000 kWh, was dem jährlichen Strombedarf von gut 70 Haushalten entspricht.

Die Beliebtheit der Schauinslandbahn ist seit dem Umbau im Jahr 2012/2013 ungebrochen: Mit 380.959 Berg- und Talfahrten wurde erneut das beste Ergebnis in der Geschichte der Schauinslandbahn erzielt und das Vorjahr um 6,4 Prozent übertroffen. Wie schon in den vorangegangenen Jahren wurde weiter in die Attraktivität und in die Barrierefreiheit investiert, wofür die Schauinslandbahn im Jahre 2018 auch Auszeichnungen und eine finanzielle Förderung aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes Baden- Württemberg erhalten hat.

Ein Thema, dass der VAG in besonderem Masse am Herzen liegt, wurde von dem Unternehmen im Jahr 2018 mit der „Vielfaltsbahn“ und dem „Vielfaltsbus“ besonders in den Fokus gerückt: Tagtäglich sind viele unterschiedliche Menschen mit den Bussen und Bahnen der VAG unterwegs. Alle haben unterschiedliche Ziele, individuelle Geschichten, Erfahrungen oder auch Wünsche. Und doch haben sie eines gemeinsam, sie alle sind Fahrgäste der VAG. Aber auch die über 850 Beschäftigten der VAG im Fahrbetrieb, in den Werkstätten und Baubereichen, im Service, in der Verwaltung sowie bei der Schauinslandbahn bieten Vielfalt: Sie haben verschiedene Vorstellungen, Einstellungen oder persönliche Orientierungen und sind unterschiedlichster Herkunft. Egal ob Fahrgäste oder Personal der VAG: Die Menschen sind so vielfältig wie die Ziele, die man in Freiburg mit Bahnen und Bussen erreichen kann.

Vielfältig waren insbesondere in 2018 auch die Großveranstaltungen in der Stadt Freiburg, welche diverse Sonderfahrpläne und -einsätze der Mitarbeitenden der VAG bedeutete.

Diese und die vielen weiteren Mobilitätsangebote sowie der weitere Ausbau rund um den ÖPNV wurden im Jahr 2018 durch 854 Mitarbeiter getragen. Für den wachsenden Personalstand mit den vielfältigen immer breiter werdenden Qualifikationen bei gleichzeitigem Fachkräftemangel wurde zusammen mit der Stadt Freiburg die Arbeitgeberinnenbahn gestartet.

Das Jahr 2018 brachte auch noch eine akustische Veränderung. Seit dem 26. Oktober sagt eine neue Stimme die Haltestellen und Umsteigebeziehungen an. Die Stimme gehört der VAG Mitarbeiterin Michaela Albrecht, die sich in einem hausinternen Casting durchsetzen konnte.

Fahrgastzahlen und Erlöse
Rund 81,3 Millionen – statistisch ermittelte – Fahrgästen nutzten 2018 die ÖPNV-Angebote der VAG – eine Steigerung um 800.000 Fahrgäste zum Vorjahreswert. Dieses Ergebnis war seitens der VAG und beim Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) angesichts des mehrmonatigen Schienenersatzverkehres entlang der Höllentalbahn nicht unbedingt erwartet worden.

Die gestiegenen Fahrgastzahlen hatten auch Auswirkungen auf die Umsatzerlöse aus Verkehrsdienstleistungen, die im Vergleich zum Vorjahr um 1,17 Millionen Euro auf 62 Millionen Euro gestiegen sind.

Link nach oben