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Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) legt Geschäftsbericht 2020 vor

| VAG Meldung

* Fahrgastzahl ging um über 40% zurück * Einnahmenverluste durch Rettungsschirm weitgehend ausgeglichen * Stammkundinnen und -kunden blieben treu * RVF verfolgt konsequent Digitalisierungsstrategie

  • Fahrgastzahl ging um über 40% zurück
  • Einnahmenverluste durch Rettungsschirm weitgehend ausgeglichen
  • Stammkundinnen und -kunden blieben treu
  • RVF verfolgt konsequent Digitalisierungsstrategie


Mit dem nun vorliegenden Verbundbericht 2020 veröffentlicht der Regio-Verkehrs­verbund Freiburg (RVF) seine Geschäftszahlen für das Vorjahr.

Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage im Jahr 2020 massiv beeinflusst. Der rasante Anstieg der Infektionszahlen ließ die Anzahl der Kundinnen und Kunden im öffentlichen Nahverkehr ab März 2020 in bisher ungekanntem Ausmaß einbrechen.

Die statistisch ermittelte Zahl der Fahrgäste sank im Vergleich zu 2019 um 41% auf 73 Mio. Fahrten. Die Verluste bei der Nachfrage und die Rückgänge des Fahrscheinverkaufs hatten erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmensituation der Verkehrsunternehmen im Verbund. Die Fahrgelderlöse lagen um 19% unter dem Vorjahreswert. Aus dem Verkauf des Verbundtarifs durch die Verkehrsunternehmen wurden 2020 insgesamt etwa 78 Mio. Euro erlöst. Hinzu kamen Tarifzuschüsse des Landes Baden-Württemberg sowie des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in Höhe von rund 9 Mio. Euro. In Summe wurden über den RVF knapp 88 Mio. Euro (-17%) an die beteiligten Verkehrsunternehmen verteilt.

 

Das Defizit zu den Vorjahreseinnahmen wurde zu einem großen Teil durch den Rettungsschirm von Bund und Land aufgefangen, so dass die Unternehmen ihr gewohntes Fahrplanangebot im Jahr 2020 aufrechterhalten konnten. „Wir sind extrem dankbar, dass wir diese öffentlichen Mittel erhalten haben. Aus eigener Kraft hätten die Unternehmen im Verbund die Mindereinnahmen nicht ausgleichen können.“, sagt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF

 

Die Stammkundinnen und -kunden waren auch 2020 das Rückgrat des ÖPNV in der Region. Die Zahl der Fahrgäste, die mit einem Abonnement der RegioKarte, der RegioKarte Job oder dem JobTicket BW unterwegs sind, blieb in Summe weitgehend konstant. Die Zahl der SchülerAbos im RVF legte sogar leicht zu. Hierzu hat sicherlich die vom Land getragene Erstattung von zwei Monatsraten für die Schüler-Abos als Unterstützung für die Familien während der Corona-Zeit beigetragen.

 

Für die Verkehrsunternehmen im Verbund bedeutete der Umgang mit der Pandemie einen echten Kraftakt: Neben der wirtschaftlich bedrohlichen Lage waren es Herausforderungen wie die häufig nötige Anpassung der Fahrpläne an geänderte Schul- oder Schichtzeiten oder die von den Unternehmen initiierten umfangreichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die die Unternehmen auch aktuell weiter beschäftigen. „Alle Beteiligten unternehmen große Anstrengungen, um ihren Teil zu einem ‚sicheren Nahverkehr‘ in der Pandemie beizutragen“, betont Florian Kurt, ebenfalls Geschäftsführer des RVF.

 

Trotz Pandemie und schwieriger Rahmenbedingungen verfolgte der RVF konsequent die begonnene Digitalisierungsstrategie: Zum August 2020 startete der Digitalrabatt, der einen Nachlass bei mobil gekauften Fahrscheinen ermöglicht. Aufgrund der Pandemie und dieses Rabatts erlebte der kontaktlose Ticketkauf per Smartphone einen Boom und bescherte dem Verbund in diesem Segment erfreuliche Zuwächse. Auch in Vertrieb und Kommunikation wurde die digitale Ansprache weiter vorangetrieben, unter anderem mit der Integration des SchülerAbos ins AboOnline-Angebot und dem regelmäßig erscheinenden Newsletter für verschiedene Kundengruppen.

 

Der Ausbau der Infrastruktur im Verbundgebiet ging ebenso voran: die Freiburger Verkehrs AG (VAG) schloss die anspruchsvolle Stadtbahnverlängerung bis zur Messe ab; auf der Elztalbahn machten die Elektrifizierung der Strecke, der barrierefreie  Ausbau der Haltepunkte und der umfangreiche Infrastrukturumbau und -neubau eine mehrmonatige Sperrung nötig. Für die Fahrgäste wurde ein leistungsstarker Schienenersatzverkehr mit vier Buslinien eingerichtet.

 

Für das aktuelle Jahr sind die Erwartungen aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin deutlich gedämpft. Die dramatische wirtschaftliche Situation für die Verkehrsunter­nehmen im Verbund hält an – Einnahmen und Fahrgastzahlen liegen aufgrund des eingeschränkten öffentlichen Lebens immer noch deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. „Ohne Unterstützung mit öffentlichen Mitteln wird es nicht möglich sein, das Verkehrsangebot in heutigem Umfang aufrechtzuerhalten. Die Entscheidung in Berlin, entsprechende Gelder für einen Rettungsschirm 2021 bereitzustellen, ist eine Erleichterung für uns.“, erklärt Koch.

 

Um wieder mehr Fahrgäste für Bus & Bahn zu gewinnen, wird der RVF im Sommer und Herbst seinen Fokus auf die Rück- und Neugewinnung von Kundinnen und Kunden legen und mit dem neuen Luftlinientarif ein weiteres neues, einfaches Angebot für Gelegenheitskunden anbieten. „Wir sind sicher, dass wir wieder viele Fahrgäste zurückgewinnen werden, wenn die Pandemie abflacht. Klimafreundliche Mobilität ist für sehr viele Menschen ein Thema und mit unseren Angeboten für Neu-Kundinnen und -Kunden schaffen wir zusätzlich einen attraktiven Anreiz“, sagt Kurt. „Erfreulich ist, dass mit der aktuell vorliegenden Studie der Charité Research Organisation auf wissenschaftlicher Basis nachgewiesen ist, dass durch die Nutzung von Bussen und Bahnen für die täglichen Wege im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern kein erhöhtes Corona-Infektionsrisiko besteht. Somit können wir jetzt wieder richtig für die Fahrt in unseren Bussen und Bahnen werben!“

Den Verbundbericht 2020 gibt es zum Download unter:

www.rvf.de/service-infos/downloads

(Quelle: RVF)

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