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Neue Bushaltestelle „Opfinger See“

| VAG Meldung

Vom 30. Juli an gibt es im Busnetz der Freiburger Verkehrs AG die neue Haltestelle "Opfinger See"

Der Freizeitdruck auf den Opfinger See ist in diesem Corona-Sommer enorm. Schon mehrfach war die Zahl der Parkplätze am See dem Ansturm der Besucher/innen nicht gewachsen, und die bisher bestehende ÖPNV-Lösung mit der gut 600 Meter entfernten Haltestelle „Kleingärten“ wurde nicht von allen als optimal empfunden.

Auf die Sonder-Situation 2020 reagieren die Freiburger Verkehrs AG (VAG) und das Garten- und Tiefbauamt (GuT) nun mit einer Lösung, die den Opfinger See von heute auf morgen zu einem attraktiven ÖPNV-Ziel macht. An der Zufahrtsstraße zum See wurde nämlich in den vergangenen Tagen in Windeseile eine neue, provisorische Bushaltestelle eingerichtet. Ab morgen, Donnerstag, 5 Uhr, wird diese Bushaltestelle „Opfinger See“ fahrplanmäßig im Regelbetrieb von allen Bussen der VAG-Linien 32 und 33 bedient. Die Haltestelle „Kleingärten“ bleibt bestehen.

Nach der Stilllegung der Kiesschürfe 2013 hatte das Forstamt den Opfinger See zu einer attraktiven Badestelle umgebaut, die im Sommer 2014 ihren „Betrieb“ aufnahm. Seither wurde eine feste Bushaltestelle immer wieder gewünscht und auch planerisch untersucht. Bislang scheiterte eine dauerhaft hergestellte Haltestelle aber an den Baukosten und den Eingriffen in den Mooswald, etwa für die Zugangswege oder den Haltestellenbereich (Bus-Bucht). Üblicherweise werden Haltestellen in vergleichbaren Lagen an Außerortsstraßen nach den offiziellen Planungsempfehlungen mit Bus-Buchten angelegt, um ein sicheres Halten und Warten des Busses außerhalb der eigentlichen Fahrstreifen zu ermöglichen

Vergangene Woche gelang dem GuT dann mit einer Planungsidee der Durchbruch. Die Einmündung der Seezufahrt auf die Kreisstraße K 9853 (Opfinger Straße) war einst für Kieslaster angelegt worden. Ohne Kieslaster ist sie völlig überdimensioniert. Für den heutigen Verkehr reicht es, den „Mittelweg“ der Seezufahrt und den östlichen Abbiegestreifen (aus Freiburger Richtung) offenzuhalten.

Die überbreite Einmündung wurde daher stillgelegt und für die Anlage der Haltestelle auf der Asphaltfläche der bisherigen Ausfahrt genutzt. Damit waren auf der Nordseite der K 9853 (Richtung Opfingen) keine großen zusätzlichen Befestigungen erforderlich; nur auf der Südseite (Richtung Freiburg) wurde ein kurzes Stück des Grünstreifens zum Ein- und Ausstiegsbereich bzw. zur Wartefläche.

Auf der K 9853 selbst wurde der größte Teil der bisher sehr langen Linksabbiegespur aus Richtung Opfingen gesperrt und daraus eine Mittelinsel geschaffen, die Fahrgästen und Radfahrenden als sichere Querungsstelle dienen soll. Mit 2,50 Meter Breite und 4 Meter Länge ist diese Mittelinsel so großzügig dimensioniert, dass darauf mehrere Familien mit Kind und Kegel und vollen Strandtaschen Platz haben.

Die neue Haltestelle ist ein Provisorium. In erster Linie ging es darum, der an Sommertagen unhaltbaren Anfahrts- und Parksituation schnell Herr zu werden. Die jetzt gefundene Lösung kommt ohne Eingriffe in den Wald und ohne neue Gehwege aus; auch die Radwege werden nicht beeinträchtigt. Bei einem Provisorium ist ein geringerer Standard möglich als bei einer „ordentlichen“ Haltestelle. In der Kürze der Zeit konnte das GuT noch nicht die bauliche Voraussetzungen schaffen, um die Haltestelle barrierefrei einzurichten. Wenn sich die Haltestelle bewährt, ist später ein „Nachrüsten“ auf einen barrierefreien Standard denkbar – dann auch mit weniger Aufwand als bei den früheren Lösungen, die deutlich über 400.000 Euro gekostet hätten.

Um die Geschwindigkeit durchfahrender Autos auf der K 9853 signifikant zu senken und damit die Sicherheit für Busnutzer und querende Fußgänger/innen zu erhöhen, wird das Tempolimit (bisher 80 km/h) in zwei Stufen auf 50 km/h reduziert. Zudem halten die Busse in beiden Fahrtrichtungen bei Bedarf auf der Kreisstraße selbst an; auf das Einrichten von Bus-Buchten wurde bewusst verzichtet. Der Kfz-Verkehr auf der Kreisstraße wird hinter dem haltenden Bus warten müssen. Aus Sicherheitsgründen ist eine Vorbeifahrt verboten und dank deutlicher Straßenmarkierungen und der erwähnten Verkehrsinsel mitten auf der K 9853 auch nicht möglich.

Zwischen VAG und GuT ist noch nicht verabredet, wie lange das Provisorium stehen soll. Beide Seiten sind aber zuversichtlich, dass sich die Haltestelle schon in den jetzt beginnenden Sommerferien als großer Gewinn herausstellen wird – zumal die Betriebszeiten für Familien wie für Teenie-Grillgruppen und auch für „Party People“ attraktiv sind. Von der Stadt aus erreicht man die neue Haltestelle tagsüber alle 20 bis 30 Minuten mit den VAG-Buslinien 32 und 33, die an der Munzinger Straße starten. Die letzten Rückfahrten ab der neuen Haltestelle erfolgen täglich ungefähr um 23.30 Uhr.

Der VAG-Fahrplan wird traditionell Anfang Dezember umgestellt. Auf Printmedien ist die neue Haltestelle noch nicht zu sehen, online und durch Durchsagen im Bus wird aber ab sofort dafür geworben. Ab der kommenden Woche wird die Haltestelle auch in der Fahrplan-App der Freiburger Verkehrs AG (VAGmobil) zu finden sein.

Der Umbau der Seestraßen-Ausfahrt, die Einrichtung einer Mittelinsel auf der K 9853 und eines Wartestreifens auf der Südseite der Kreisstraße haben samt der zugehörigen Beschilderungen und Markierungen insgesamt 10.000 Euro gekostet.

VAG und Bauverwaltung freuen sich, dass diese Bushaltestelle dank der gefundenen Lösung jetzt quasi im Vorbeifahren von den Linien 32 und 33 angefahren werden kann, ohne Fahrzeitverluste durch aufwändige Wendemanöver in der Straße zum See. Dies war bisher planerisch neben früher geplanten Eingriffen in den Waldbestand einer der größten Haken gewesen: Da der Busfahrer bei einer Haltestelle in der „Seestraße“ von der K9853 nicht hätte sehen können, ob dort überhaupt Fahrgäste warten, hätte er die Haltestelle immer anfahren müssen. Nun hält der Bus im Regelbetrieb nur bei Bedarf, die Fahrgäste von und nach Opfingen verlieren keine Reisezeit.

Corona-bedingt herrscht in diesem Sommer ein massiver Andrang auf Badeseen. Deutschlandweit hört man von denselben Problemen wie am Opfinger See: zugeparkte Rettungswege, zugeparkte Grünflächen, zugeparkte Waldwege. Daher entschied sich die Stadtverwaltung für schnelle, klare Schritte. Letzte Woche wurden Halteverbotszonen eingerichtet, vor allem um die Rettungswege jederzeit freizuhalten. Diese Woche wird die neue Haltestelle eingerichtet, damit See-Nutzer/innen auch ohne Pkw nicht nur klimafreundlich, sondern auch sicher und mühelos an den See gelangen. In den Ferien folgen nun große Kontrollaktionen, u.a. um zu prüfen, ob die Autofahrer/innen die Halteverbotszonen einhalten.

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